Durch die Initiative "OutInChurch" ist eine tiefgreifende Notlage vieler Menschen deutlich geworden, die durch eine homosexuelle Partnerschaft oder andere sexuelle Orientierungen nicht den bisherigen Normen der katholischen Kirche entsprechen. Diese Menschen werden genötigt, wichtige Anteile ihrer Person und ihres Lebens nicht nach außen zu tragen, sondern zu verstecken. Außerdem stehen sie in der Gefahr, als kirchliche Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz zu verlieren und sind somit auch existenziell bedroht.
Diese strukturellen Bedingungen haben zu einer Kultur der Angst geführt, die Menschen unfrei macht. Als katholischer Fachverband, der sich für Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung einsetzt, wissen wir, was Ausgrenzung bedeutet. Auch viele Menschen in unseren Einrichtungen sind betroffen und leiden unter dieser Situation. Das steht im Widerspruch zur Haltung Jesu, der sich gegen jede Form von Exklusion gewandt hat und für die Würde aller Menschen eingetreten ist.
Die arbeitsrechtliche Diskriminierung der Betroffenen muss ein Ende haben. Mehr noch: In unserem Verständnis ist Kirche der Raum, in dem die Entrechteten und Abgewerteten Anerkennung und Unterstützung erfahren. Deshalb tritt der CBP e.V. als katholischer Fachverband dafür ein, dass es in unserer Kirche und in unseren Einrichtungen eine Kultur der Wertschätzung, Zugehörigkeit und Anerkennung gibt, in der Menschen so sein dürfen, wie sie sind.
Wir fordern die Verantwortungsträger der katholischen Kirche in unseren Bistümern auf, die arbeitsrechtlichen Regelungen in diesem Sinne zu ändern und einen menschenbildlichen Reformprozess anzustoßen, der vor Diskriminierung schützt und Brücken baut, damit die Kirche und ihre Teilorganisationen Orte des Lebens, der Vielfalt und der Offenheit werden.
Regensburg,
den 11. März 2022
CBP-Vorstand
Kontakt: cbp@caritas.de