Sozialunternehmen
Die Mitglieder des CBP haben das Selbstverständnis, als kirchliches, der katholischen Soziallehre verpflichtetes Sozialunternehmen zu agieren. Soziale Unternehmen unterscheiden sich vor allem dadurch von anderen Wirtschaftsunternehmen, dass sie neben Dienstleistungen und Gütern "Sinn", also moralische Güter, produzieren. Daher müssen Formen gefunden werden, die die Verbindung von Wirtschaft und Werten ermöglichen. Das wirft die grundsätzlichen Fragen auf, wie viel Wettbewerb bei welchen Gütern und Leistungen vertretbar ist, welche Marktordnung und welche Marktpolitik notwendig sind, um den spezifischen Sinn sozialer (Dienst-)Leistungsproduktion in der Behindertenhilfe und Psychiatrie zu erhalten. Wettbewerb zu fairen Marktbedingungen bietet Chancen, fachlich gute soziale Dienstleistungen zu erbringen und neue Formen sozialer Hilfe zu entwickeln.
Fürsorgliche Versorgungsstrukturen und ein Dreiecksverhältnis zwischen Kostenträger/ Staat/ Sozialkassen, Versicherten/ Leistungsempfänger und Leistungserbringer/ Leistungsanbieter sind das Grundmuster der gesetzlichen Sozialleistungen in Deutschland. Die Widersprüche zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen aller Beteiligten müssen möglichst ausgeglichen werden. Sozialunternehmen stehen außerdem vor der Herausforderung, angemessene Lösungen für komplexer werdende soziale Notlagen und gestiegene Ansprüche an soziale Dienstleistungen finden. Durch Gesetzesänderungen und Paradigmenwechsel sind die Rahmenbedingungen für die Erbringung sozialer Leistungen ständig im Fluss. Fundamentale Veränderungen entstehen zum Beispiel aktuell durch das Bundesteilhabegesetz.