Digitale Teilhabe fördern. CBP-Preis ehrt fortschrittliche Ideen
Schirmherr des CBP-Preises ist Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing:
"Wir gestalten Digitalisierung so, dass möglichst alle von ihr profitieren können. Dazu denken wir die digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen mit und setzen sie um. Das ist eine anspruchsvolle, fortlaufende Aufgabe, die wir nicht allein bewältigen werden: Wir sind dabei auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wir schaffen den passenden Rahmen. Sie füllen diesen mit Leben, mit Ideen und großartigen Projekten."
Hier setzt der CBP an: Der CBP-Digital-Preis hat zum Ziel, Projekte für digitale Teilhabe mit Vorbildcharakter sichtbar zu machen und dadurch auch andere Einrichtungen und Dienste zu inspirieren, digitale Lösungen zu finden. Denn assistive Technologien erleichtern die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und/oder psychischen Störungen enorm. Dies betrifft sowohl den Bereich der Alltagsunterstützung als auch den selbstverständlichen Zugang zum Internet. Bedauerlicherweise werden digitale Möglichkeiten aber gerade für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen viel zu wenig mitgedacht.
"Barrierefreiheit ist ein Qualitätsmerkmal für ein modernes Land. Davon bin ich überzeugt. Und Barrierefreiheit ist auch ein Qualitätsmerkmal für gute digitale Features und gute digitale Strukturen. Das in die Fläche zu bringen und das auch mit guten Beispielen deutlich zu machen, das ist der Verdienst des CBP-Digitalpreises 2024, der schon zum dritten Mal verliehen wird", so Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für Menschen mit Behinderung in seinem Grußwort.
Von den 22 eingereichten Bewerbungen, die allesamt durch lösungsorientierte Ideen für einen verbesserten Alltag in der Behindertenhilfe und Psychiatrie herausragten, wurden drei wegweisende Projekte ausgezeichnet.
Den ersten Platz erhielt das Projekt "Barrierebrecher" - Inklusion durch soziale Medien.
Das Dominikus-Ringeisen-Werk aus Bayern fördert mit dem Projekt digitale Teilhabe durch die kreative Nutzung sozialer Medien. Menschen mit Behinderungen wird über "Barrierebrecher" eine Plattform geboten, um ihre individuellen Anliegen und Geschichten zu teilen, um so das Bewusstsein der Gesellschaft für ihre Bedürfnisse zu schärfen. Das Projekt wird von Menschen mit Behinderungen selbstständig mit Unterstützung umgesetzt und hat bereits über 18 Millionen Aufrufe und 50.000 Follower auf Instagram erreicht.
"Das Besondere am Projekt ist: Menschen mit Behinderungen kommen selber zu Wort. Es wird nicht über sie geredet, über sie berichtet, sondern sie stehen selber im Mittelpunkt. Zweitens: sie filmen selber, sie nehmen selber auf, und sie schneiden auch selber. Ich halte mich möglichst weit zurück in dem ganzen Prozess",freut sich Michael Stadler, Projektleiter "Barrierebrecher".
Der zweite Platz geht an das Projekt die "Glücklich-App
Der 2. Platz geht an das Projekt "Glücklich-App". Die "Glücklich-App" ist ein digitales Serviceangebot für Menschen mit Lern- und geistiger Behinderung. Sie versteht sich als ein digitales Selbsthilfe-Instrument und wurde von der Lebenshilfe Hamburg e.V. entwickelt. Die App bietet leicht verständliche Inhalte und Übungen, um depressive Symptome zu lindern und die psychische Gesundheit zu fördern.
"Das ist eine App in leichter Sprache, die alle Menschen nutzen können. Sie hat eine Sprachfunktion, eine leichte Bedienung, sie hat ganz viele Übungen zum Thema "Mentales Wohlbefinden". Dort können Sie Übungen machen zum Thema Entspannung, Bewegung, aber auch einfach das Selbstwertgefühl verstärken. Es ist einfach eine App für alle", erklärt Jasmin Aust, Projektleiterin der "Glücklich-App".
Die App lässt sich leicht unter ihrem Namen in den jeweiligen Stores finden und installieren.
Der dritte Platz geht an das Projekt ASP@josefsheim
Der dritte Platz geht an das Josefsheim in Nordrhein-Westfalen für das Projekt ASP@josefsheim, das in der Einrichtung spezielle Echo-Show-Geräte nutzt. Durch die Bereitstellung und Integration dieser Technik in das bestehende IT-System des Josefsheims, wird die Lebensqualität der Bewohner:innen aller Altersgruppen mit Körper-, Lern-, Sinnes-, psychischen, geistigen und Mehrfachbehinderungen verbessert: Die Geräte ermöglichen es den Benutzer:innen Informationen abzurufen, digitale Kontakte zu pflegen, Servicerufe zu senden und ihr Umfeld zu steuern.