Massiver Wohnraummangel schließt Menschen mit Behinderung von der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft aus. Menschen mit Behinderung haben dadurch keinen Zugang zu Wohnraum und zu einer eigenen Wohnung und werden auf dem Wohnungsmarkt diskriminiert. Das soziale Drama durch fehlende 550.000 Wohnungen wirkt sich bundesweit aus. Es fehlen kleine, bezahlbare und barrierearme Wohnungen und Wohnraum in betreuten Wohngemeinschaften sowie in besonderen gemeinschaftlichen Wohnformen der Eingliederungshilfe.
Das sind die Kernaussagen des aktuellen Gutachtens "Wohnsituation von Beziehern der Eingliederungshilfe in Deutschland" von Matthias Günther vom Pestel Institut im Auftrag des Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V. (CBP).
Der CBP fordert eine gezielte Förderung des Wohnraums für Menschen mit Behinderung in inklusiven Quartieren, in betreuten Wohngemeinschaften und in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe. Dringend ist eine zumindest temporäre Quotierung im sozialen Wohnungsbau von 10 % zugunsten von Menschen mit Behinderung beim Zugang zu Wohnraum:
"Wir brauchen eine echte soziale Wende beim Zugang zu Wohnraum für Menschen mit Behinderung. Die Politik ist gefordert, das soziale Drama beim Wohnraummangel jetzt zu lösen. Der CBP fordert die Förderung des Wohnraums für Menschen mit Behinderung. Jährlich müssen 13 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsneubau mit einer festen Quote von 10 % für Menschen mit Behinderung zur Verfügung gestellt werden, da jetzt der soziale Wohnungsbau am Boden liegt. Die gezielte Förderung des Wohnraums in betreuten Wohngemeinschaften und besonderen Wohnformen muss hinzukommen. Ohne eine gezielte Förderung des Wohnraums für Menschen mit Behinderung, ist keine selbstbestimmte Teilhabe möglich. Die Schaffung vom Wohnraum für alle Menschen ist eine Aufgabe, die dauerhaft über Legislaturperioden hinweg abgesichert werden muss und den sozialen Frieden sichert", betont Wolfgang Tyrychter, der 1. Vorsitzende des CBP.
Auch ist eine umfangreichere öffentliche finanzielle Förderung von Investitionen in diesen Wohnraum erforderlich, damit dieser auch für Menschen mit Behinderungen bezahlbar wird und bleibt.
Die aktuelle Wohnraumsituation mit Auswirkungen auf Menschen mit Behinderung wurde im Gutachten des Pestel-Instituts umfangreich analysiert.
Der Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP) ist ein anerkannter Fachverband im Deutschen Caritasverband. Mehr als 1100 Mitgliedseinrichtungen begleiten mit ca. 94.000 Mitarbeitenden rund 200.000 Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen und unterstützen ihre selbstbestimmte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.
https://www.cbp.caritas.de/
Mehr Informationen zum Gutachten des Pestel-Instituts im Auftrag des CBP erhalten Sie bei:
Janina Bessenich
Geschäftsführerin/Justiziarin
Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP)
Reinhardtstr. 13
10117 Berlin
Tel: 030 284447 823
E-Mail: janina.bessenich@caritas.de